Am Montag 8.Februar haben wir noch einmal das
Hotel Greulich in Zürich auf freiwilliger Basis besucht, bevor am 1.Mai das Eidgenössische Rauchergesetz in Kraft tritt. Ab diesem Datum wird das Hotel Greulich für Zigarrenraucher zur Pflicht, da als einziges (?) mit einer dem neuen Gesetz entsprechenden Zigarrenlounge ausgestattet. Gemäss diversen Presseberichten scheinen die Zürcher Wirte vorerst den Sommer abwarten zu wollen und danach haben wir uns alle an das neue Gesetz gewöhnt und rauchen im Pfefferland, sofern es bis dann nicht abgebrannt ist. Denn Bewilligungen für Raucherräume, die ja bedient werden dürfen, werden bis jetzt von den Wirten und Hoteliers praktisch keine eingeholt!
Aber zurück zu unserem Zigarren-Treffen im Hotel Greulich: Bei unserem Besuch brennt in der
Zigarrenlounge bereits das Holz im Kamin. Schnell sind unsere Zigarren angezündet und die Drinks bestellt. Die Lounge wird von der Bar aus bedient. Der Bartender eklärt uns, dass die Lounge auf den 1.Mai noch eine Türe bekommt. Und ab dem Herbst werden die Tische für Zigarrenraucher reserviert sein, eine Anmeldung empfehlenswert. Weiter wird geplant, einen Humidor in der Lounge aufzustellen. Bis jetzt befindet sich ein kleiner Humidor vis-à-vis der Reception unscheinbar in die Wand integriert.
Uns fällt sofort auf, dass an der nicht mit Zedernholz ausgekleideten Wand in der Zigarrenlounge neu eine Porträtmalerei hängt. Von weitem scheint es Karl Marx (nicht Groucho) darzustellen, da Haar, Bart und Pose Marx-typisch sind. Pascal zweifelt ein bisschen daran. Er findet, der schmale Goldrahmen sei untypisch. Und tatsächlich, von der Nähe aus betrachtet sehen Sigi und ich, es ist nicht Marx, sondern der Namensgeber des Hotels, Herman Greulich (das Haus steht an der Herman-Greulich-Strasse). Die politische Richtung stimmt jedoch.
Herman Greulich wurde 1842 im heutigen polnischen Wroclaw geboren und starb 1925 in Zürich. Er gilt als Führer der Arbeiterbewegung und Vorkämpfer für das Schweizerische Frauenstimmrecht.